Ende November hatten die Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehren des Boldecker Landes die Gelegenheit, ihre Erfahrungen im Einsatz unter schweren Atemschutz zu erweitern bzw. aufzufrischen.
In Tappenbeck fand an diesem Tag eine sogenannte Heißausbildung statt. Das Übungsobjekt war ein entsprechend für diesen Zweck um- und ausgebauter LKW-Sattelauflieger. In dem feststoffbefeuerten, containerartigen Aufbau mussten die 20 Teilnehmer aus den Reihen der Atemschutzgeräteträger verschiedene Aufgaben/Szenarien bewältigen.
Aus Osloß waren unsere Kameraden Julian Krüger und Sven Gemander vor Ort.
Bevor es mit der praktischen Ausbildung losging, stand zunächst eine kleine Vorstellungsrunde mit den Ausbildern auf dem Plan, bevor dann der Theorieteil startete. In den zwei Stunden Theorie wurden die Themen „Rauchlesen“, „Atemschutznotfall“ und das schnelle Entkleiden eines Atemschutzgeräteträgers vermittelt und besprochen.
Zu Beginn des praktischen Teils stand die sogenannte Wärmegewöhnung an. Dabei sollten die TeilnehmerInnen im wahrsten Sinne des Wortes spüren, wie stark sich die Wärmestrahlung eines Brandes in einem begrenzten Raum auf die Schutzkleidung und den Körper auswirkt. Zusammen mit der Wärmegewöhnung das Thema Rauchlesen behandelt. Die Teilnehmer konnten so u.a. erfahren, wie sich der Brandrauch mit der Intensität der Brandentwicklung verändert, bis es dann z.B. zur Durchzündung der heißen Brandgase (Flashover) kommt.
Beim zweiten Teil der praktischen Ausbildung gingen die Kameradinnen und Kameraden nun truppweise zur Brandbekämpfung und zur Menschenrettung vor. In diesem Teil der Ausbildung wurde geübt, wie man korrekt auf den Brandherd vorrückt und die Flammen effektiv bekämpft. Im Rahmen der Menschenrettung wurde vermittelt, wie man schnell und effektiv vermisste Personen findet und in Sicherheit bringt.
Auf die Brandbekämpfung und Menschenrettung folgte das Thema Retten von verunfallten AtemschutzgeräteträgerInnen unter der Überschrift „Atemschutznotfall“. Auch dieses Thema ist ein wichtiges Modul im Rahmen der Tätigkeit unter schweren Atemschutz. Die Kameradinnen und Kameraden müssen wissen, wie man sich in einem Notfall verhält und welche Handlungen/Handgriffe in welcher Reihenfolgen zu erfolgen haben.
Zum Abschluss der praktischen Heißausbildung ging es noch einmal für alle TeilnehmerInnen in den Brandcontainer, um die Auswirkung von falschen Löschtechniken zu verdeutlichen.
Nach diesem letzten Durchgang war der Ausbildungstag fast um, aber nicht ohne das wichtige Thema „Kontaminationsverschleppung“ noch einmal anzusprechen und zu vermitteln. Unter der Kontaminationsverschleppung versteht man das Verbreiten von gefährlichen Brandrauchanhaftungen durch die Einsatzkleidung bzw. Ausrüstung. Um eine Verschleppung zu vermeiden, müssen sich die Einsatzkräfte korrekt entkleiden und dabei entsprechend schützen. Ebenso müssen die verschmutzen Kleidungs- und Ausrüstungsteile entsprechend verpackt werden, damit beim Transport keine Giftstoffe/Partikel an die Umgebung abgegeben werden.
Der Übungstag klang dann mit einem Feedback-Gespräch und einer Stärkung vom Grill aus.
Text: Dietmar Klinkert; Fotos: Julian Krüger